Autogenes Training


Jedem ist das Phänomen bekannt, dass der Zustand der Psyche Auswirkungen auf den Zustand des Körpers hat. So reagiert der Körper mit Schwitzen wenn wir gestresst sind oder mit weinen wenn wir traurig sind.Gleichzeitig funktioniert auch der umgekehrte Weg: Der Zustand des Körpers beeinflusst den Zustand der Psyche. So verschlechtert sich unsere Stimmung wenn wir Schmerzen habe, oder sie verbessert sich, wenn wir zärtlich berührt werden. Das autogene Training macht sich diese Wechselwirkungen zunutze, indem im ersten Schritt durch Autosuggestion (Selbstbeeinflussung) der Zustand des Körpers oder der Psyche positiv beeinflusst werden soll. Im zweiten Schritt führt dies über die beschriebenen Wechselwirkungen ebenfalls zur positiven Beeinflussung des jeweiligen Gegenparts (Körper oder Psyche). 

 

 

Im Rahmen des autogenen Trainings werden dem/der Anwender/-in hierfür bestimmte sogenannte "autosuggestive Formeln" beigebracht, mit denen er/sie auf sich selbst Einfluss nehmen kann. Diese Formeln sind als einfache Sätze gestaltet, welche Ich-bezogen sind und mehrmals im Geiste wiederholt werden müssen, um die Wirkung der Formel einzuleiten. Ein Beispiel hierfür wäre die Wärmeformel „Meine Arme sind ganz warm“, welche die psychische Überzeugung aufbaut, die eigenen Arme seien tatsächlich erwärmt. Der Körper reagiert hierauf mit Erhöhung der Temperatur in den Armen mittels eines verstärkten Blutflusses. Mit weiteren Formeln kann der Körper auf diesem Wege in einen entspannten Zustand versetzt werden. Dies erzeugt wiederum einen Rückkopplungseffekt, der wiederum die Psyche in einen ebenso entspannten Zustand versetzt. Eine Entspannung wird also erzielt, indem durch Autosuggestion der Körper entspannt wird, wodurch der Psyche sich aufgrund des sich entspannenden Körpers signalisiert wird, dass der Körper sich nicht in einer gefahrvollen Situation befindet, sodass diese ebenfalls zur Ruhe kommt.