EMDR


Wozu dient EMDR?

 

Das EMDR-Verfahren (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, dt.: Desensibilisierung und Aufarbeitung durch Augenbewegungen) ist eine von den Krankenkassen anerkannte Methode der Traumatherapie. Das Ziel des EMDR besteht darin, traumatische Erinnerungen, die sich in Störungen wie z.B. dem posttraumatischen Belastungssyndrom manifestieren können, so zu bearbeiten, dass diese nicht mehr als bedrohlich empfunden werden. Patient/-innen die mittels EMDR behandelt wurden, können sich von ihren traumatischen Erinnerungen lösen. Sie können anerkennen, dass eine Erinnerung an ein bedrohliches Ereignis (Trauma) nichts weiter ist, als bloße Erinnerung, die keine akute Gefahr für Leib und Leben darstellt.

 

Wie funktioniert EMDR?

 

Die EMDR Theorie geht davon aus, dass traumatische Gedächtnisinhalte sich teilweise dem bewussten Zugriff entziehen und das Geschehene daher nicht wiedergegeben werden kann. Dies erschwert die Verarbeitung des Erlebten enorm. Eine EMDR Sitzung soll es dem/der Patient/-in ermöglichen, Zugriff auf diese Gedächtnisinhalte zu erlangen. Hierfür visualisiert der/die Patient/-in unter Anleitung des/der Therapeut/-in die traumatische Erinnerung und geht diese im Geiste erneut durch. Durch diese Konfrontation mit dem Geschehenen können Ängste auftreten, die dann gemeinsam mit dem/der Therapeut/-in aufgelöst werden. Hierzu bedient sich der/die Therapeut/-in den namens gebenden Augenbewegungen, indem z.B. die Hand seitlich im Gesichtsfeld des/der Patient/-in hin und her bewegt wird, während der/die Patient/-in den Bewegungen mit den Augen folgt. Durch das Verfolgen der Augenbewegungen erfolgt eine Teilung der Aufmerksamkeit nach innen (auf die Erinnerung) und außen (auf die Hand des Therapeuten), wodurch das Arbeitsgedächtnis besonders stark angeregt wird. Hierdurch wird die Verarbeitungsleistung des Gedächtnisses erhöht. Gleichzeitig führt das Teilen der Aufmerksamkeit nach innen und außen dazu, dass im Bewusstsein des/der Patient/-in die Anwesenheit des/der Therapeut/-in wie ein Sicherheitsanker gefestigt wird, der während des erneuten (geistigen) Durchlebens des Traumas in der sicheren Realität hält. Dies reduziert durch das Trauma erzeugte Ängste. Wird EMDR regelmäßig angewendet, kann durch diese Konfrontation mit dem Trauma eine sichere Verarbeitung des Erlebten erzielt werden, die eine Befreiung von den Traumasymptomen mit sich bringt.